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  • AutorenbildKaro

Etwas über meine Heimat - Litauen

Während unser Bulli gemütlich Richtung Montevideo schippert, verbringen wir noch zwei Wochen in Litauen bei meiner Familie mit vielen interessanten und historischen Ausflugszielen.


Palanga

Die erste Woche waren wir in Palanga bei meinem Onkel Arunas und seiner Familie. Palanga ist ein beliebtes Sommerurlaubsziel für die Litauer selbst. Es liegt an der Ostseeküste und bietet sich somit perfekt für einen wunderbaren Strandurlaub an.

In Palanga bin ich auch als Kind bei den Großeltern aufgewachsen und kenne diesen Trubel in der Sommerzeit nur zu gut. Die Großeltern leben in der Dorfmetropole Prismanciai, die wenige Kilometer von Palanga entfernt ist.

Natürlich haben wir auch den Großeltern unser Vorhaben "Panamericana" erläutert. Da Oma ganz genau wissen wollte wo wir landen und wo wir hinfahren, hat Sie erstmal einen Globus rausgeholt. Um ehrlich zu sein als ich der Oma die Strecke von Feuerland bis Alaska gezeigt habe, ist mir erst dann bewusst geworden, dass wir die halbe Weltkugel umfahren – das ist schon ziemlich krass.

Für uns ist ein typischer Strandurlaub eher weniger interessant und mit unserem Vierbeiner sieht der Strandurlaub etwas anders aus. Wir haben etwas außerhalb von Palanga dann den Hundestrand aufgesucht.



Nida

Der Ort Nida liegt auf einer Insel, die man nur mit einer Fähre von Klaipeda (Memel) aus erreichen kann. Wir haben mit meiner Freundin Irma und ihrer Tochter Teja, einen Tagesausflug nach Nida gemacht. In Nida sind die Dünen und die Sonnenuhr ein beliebtes Ausflugsziel. Auf der Insel gibt es einen weiteren kleinen Ort: Joudkrante diesen Ort kenne ich auch nur zu gut, da meine Mama in den Sommerferien dort gearbeitet hat und ich einen großen Teil der Sommerferien bei ihr verbracht habe. Die Insel gehört zum einen Teil zu Litauen und zum anderen Teil zu Russland.



Platelei

Ein interessantes Ausflugsziel war auch die ehemalige Raketenabschuss Station vom kalten Krieg in Platelei. Schon wahnsinnig wie viel staatliches Geld und auch Arbeit damals in so ein Projekt geflossen ist, um es letztendlich - Gott sei Dank - nicht zu verwenden. Nachdem die Amerikaner die Station entdeckt haben, sind die dort stationierten Soldaten und Wissenschaftler abgezogen und der Stützpunkt sich selbst überlassen worden. Natürlich haben dann die Ersten die Gunst der Gelegenheit genutzt und den Stützpunkt leer geräumt, sodass man heute nur noch die ehemaligen Räumlichkeiten besuchen kann. Aber selbst diese sind schon gruselig genug, da diese bis zu 27m unter der Erde liegen.


Liepaja

Diesmal haben wir auch einen Tagesausflug nach Lettland gemacht. Genauer gesagt nach Liepaja, das ist die drittgrößte Stadt in Lettland. Ein großer Teil von Liepaja war während der Zeit der Sowjetunion ein Marinestützpunkt und lange vor der Zivilisation verschlossen. Dort waren wir in einem ehemaligen Karosta Gefängnis welches als Museum umfunktioniert wurde. In diesem Gefängnis wurden die eigenen Soldaten eingesperrt, wenn Sie die Regeln innerhalb des Stützpunktes nicht befolgten.

Unser Vierbeiner liebt aber den Strand, somit sind wir anschließend zur einer alten Bunkeranlage gefahren die direkt am Meer liegt. Heruntergekommen und verlassen aber dennoch imposant und somit auf jeden Fall für einen Besuch zu empfehlen.


Kreuzberg

Auf dem Weg nach Vilnius zu meinem Papa haben wir einen kleinen Umweg in Kauf genommen, um eine weitere Sehenswürdigkeit zu besuchen. Der Kreuzberg, der bei Siaulei liegt, besteht nur aus Kreuzen. Entstanden ist dieser besondere Ort bereits im Mittelalter, da auf dem Berg eine hölzerne Kirche stand, diese wurde jedoch zerstört. Die Menschen gingen zum beten auf den Berg und hinterließen einige Kreuze. Während der Zeit der Sowjetunion war es verboten auf dem Berg Kreuze aufzustellen. Die Menschen taten es aber trotzdem als ein Zeichen des Wiederstandes. Mehrfach wurden die Kreuze zerstört. Die Menschen haben nachts aber neue Kreuze aufgestellt. Heute besteht der Berg aus unzähligen Kreuzen und da jeder Tourist sowie auch die Einheimischen ständig neue Kreuze aufstellen, kommen jeden Tag neue dazu.

In Litauen sagt man das bringt Glück und Gottes Segen.



Vilnius – Hochzeit meiner Schwester

Auch meine Schwester hat dieses Jahr ja gesagt und wir waren dabei, zu mindestens teilweise. Fabian hatte sich einen Magen - Darm - Virus eingefangen, sodass er die Nacht vor der Hochzeit mehr oder weniger auf der Toilette verbracht hat. Am Tag der Hochzeit merkte ich ebenfalls, dass es mir eigentlich nicht gut geht, aber "krank machen" kam mir nicht in die Tüte.

Zur Trauung ist Fabian nicht mitgekommen. Die Trauung war wunderschön in einer alten Kirche in der Altstadt von Vilnius. Zum Glück hatten wir nach der Trauung bis zur Feier noch jede Menge Zeit, sodass ich mich mit Medikamenten, in der Zwischenzeit auch schon mit Fieber, wieder ins Bett gelegt habe.

Doch passend zum Aufbruch der Feier ging es dann Fabain sowohl als auch mir etwas besser. Die Location der Hochzeit war sehr interessant und wunderschön, in einer Halbkugel aus Glas. Das Brautpaar wunderschön und glücklich, da hat man gleich an seine eigene Hochzeit gedacht. Traumhaft und herrlich, wenn sich da nicht wieder der Virus gemeldet hätte. Fabian ging es dann doch wieder schlechter – mir wiederum ging es besser. Fabian hat sich dann in den Golf gelegt, um mir noch etwas Zeit auf der Hochzeit zu geben. Jedoch tat mir mein Mann schon ziemlich leid und richtig feiern, wenn einer nicht kann, geht ja auch nicht. Also sind wir dann um kurz nach 12 nach Hause. Trotz allem war es wunderschön – Danke Rusne und Augis!



Aukstatdvaris – Kanu fahren

Nach der Hochzeit hatte Papa uns ein paar Kanus bestellt, so das wir (meine Papa, seine Frau und wir drei) eine kleine, aber feine Tour von 11 km auf dem Fluss Verkne, einem kleinen "litauischen Amazonas" verbracht haben.

Die Kanutour dauerte knapp vier Stunden, angefühlt hat sich das aber wie eine. Die Zeit ging unglaublich schnell vorbei. Myliu hatte zwischen durch mal das Boot gewechselt und dass sogar, ohne zu kentern. Darauf sind wir außerordentlich stolz.


Birstonas

Auf dem Weg nach Birstonas haben wir auch den Teufelsgraben besucht. Es ist quasi ein 40m tiefes Erdloch wo man bis heute noch nicht weiß, wie dieses entstanden ist. Eine Geschichte erzählt die Entstehung wie folgt:

Es soll da mal einen Berg gegeben haben, darauf soll eine Kirche gestanden haben. Der Pfarrer wurde von einem jungen Mädchen verführt. Gott strafte den Pfarrer und die Kirche, in dem er den Berg samt Kirche in dem Loch verschwinden ließ.

Heut zu Tage sagt man, dass Männer, welche es mit der Treue nicht so genau sehen bei einem Besuch des Grabens die Glocken der damaligen Kirche läuten hören.


Birstonas ist ein kleiner ruhiger Kurort mit einem Aussichtsturm von 45m. Selbst Myliu ist mit auf den Aussichtsturm. Ein schönes Örtchen an dem Fluss Nemunas gelegen.




Trakai

Hach Trakai - da geht mein Herz auf. Vielleicht, weil ich da geboren bin, aber vor allem deswegen, weil man von Seen umgeben ist. Egal wo man hinschaut - überall Wasser und mittendrin die wunderschöne Wasserburg. Hier könnte ich stundenlang spazieren gehen. Es ist einfach nur schön.

Zu den weiteren schönen Sachen in Trakai gehört die Köstlichkeit Kibinai. Verschiedene Füllungen von Teig ummantelt und garantiert für jeden was dabei. Die besten Kibinai gibt es in der Senoji Kibinine. Ein MUSS wenn man in Trakai ist.



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