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AutorenbildKaro

Indianer, bunte Berge, Salzsee und Fluten

Unsere letzten Wochen in Argentinien waren sehr abwechslungsreich, bunt und mal wieder abenteuerlich. Aber lest selbst...


Quilmes Indianer Ruinen

Nach dem wir auf dem Mond bei den Dinos waren, haben wir etwas jüngere Geschichte besucht.

Ruinen eines Indianer Stammes: Quilmes.

Der kleine Ort, in dem die Ruinen zu finden sind, trägt noch den mystischen und weisen Flair. Die Menschen, die hier leben sind besonders stolz auf ihre Vorfahren und lassen den Geist der Indianer somit weiterleben.

Dieser Indianer Stamm baute sich gleich eine ganze Stadt. Mit Bewässerungsanlagen für ihre Anbaufelder. Und das alles am Hang eines Berges.

Zudem haben die Indianer sehr lange ihre Stadt erst vor den Inkas und dann vor der spanischen Invasion verteidigt. Leider aber war der Spanier besser ausgerüstet, mit Schwertern und Feuerwaffen, so dass im Jahr 1665 folglich 2000 Indianer in Gefangenschaft genommen wurden.

Die Indianer sollten nach Buenos Aires gehen. Leider war das ein Tod bringender Marsch. Es kamen nur 800 der Quilmes Indianer an, die dann versklavt wurden.

Als Andenken an die Indianer kann man in ganz Argentinien Quilmes Bier kaufen. Eine Brauerei trägt den Namen der Indianer.

Die Anlage durften wir mit Hund für 150 Peso pro Person besuchen.


Salta

Weiter ging unsere Fahrt Richtung Salta, die letzte große Stadt in Argentinien bevor es für uns in die Atacamawüste nach Chile geht. Wir waren überrascht wie grün und tropisch es auf einmal wurde. Das Klima wechselt sich nun alle 100km.

In Salta haben wir noch mal die Differenzial Sperren geprüft, leider aber erfolglos.

Später haben wir noch mal groß eingekauft und Bremsklötze für den Tornado besorgt. Hoffen wir mal, dass wir und der Tornado unversehrt bis nach Kolumbien kommen. Denn erst in Kolumbien gibt es eine Chance auf Ersatzteile für unseren Tornado.

Myliu wurde auch noch mal einer Tierärztin vorgeführt damit die notwendigen Behandlungen vor dem Grenzübergang erledigt werden können. Wurmkur und eine Anti-Parasiten Behandlung für das Fell.


Bunte Berge

Aus Salta sind wir nach Purmamarca gefahren, ein wunderschönes kleines malerisches Dorf. So malerisch wie das Dorf sind auch die Felsformationen, die sich direkt hinter dem Dorf erstrecken. In vielen verschiedenen Farben strahlen die Felsen.


Achja, derzeit reisen wir wieder mit einem anderen Pärchen zusammen.

Kurz bevor wir Uspallata verlassen haben, haben uns Aurélien und Isabell angesprochen. Ein französisches Pärchen, welches mit ihrem T4 Syncro durch Südamerika reist.

In Purmamarca haben wir uns wieder getroffen und haben beschlossen die nächsten Etappen zusammen zu reisen.

Am nächsten Tag sind wir zusammen zum nächsten malerischen Naturspektakel gefahren. Hornocal, ein Berg der 14 Farben trägt. Erst waren wir etwas skeptisch ob sich eine zusätzliche Fahrt denn überhaupt lohnt, denn das Dörfchen Purmamarca hat uns auch schon sehr gefallen. Aber am Berg angekommen waren wir einfach nur baff. Was für wunderschöne Farben hat unsere Mutter Natur zur Welt hervorgebracht. Es ist einfach nur wahnsinnig und es ist nicht nur ein Berg, nein es ist gleich eine ganze Kette, die sich aneinanderreiht.


Tornado mitten im Sturm

Weiter ging unsere Fahrt Richtung Salar Grande, ein Salzsee in Argentinien. Wenn man sich unseren Weg auf der Karte anschaute, führt die Straße direkt über den Salzsee.

Vorher aber durften wir noch mal über einen Pass, der immerhin 4100m hat, fahren. Und kurz nach dem es für uns schon Berg runter gehen sollte, radelte uns Ruben entgegen.

Fabian hatte Ruben beim Eiger Ultra Trail in der Schweiz kennen gelernt. Ruben radelt bereits seit April 2019 durch die Amerikas. Wir haben seine Reise über Facebook und Instagram verfolgt und haben uns schon gedacht, dass sich unsere Wege vielleicht noch kreuzen würden. Und an diesem Pass war es dann so weit. Er kam gerade aus der Atacamawüste und war auf dem Weg nach Purmamarca. Eine gute Stunde saßen wir zusammen im Tornado auf gut 4000m und haben uns über unsere Erlebnisse ausgetauscht. Das nächste Wiedersehen wird es dann wohl erst in Europa geben.

Kaum haben wir den Pass hinter uns gelassen, änderte sich der Himmel von strahlend blau in bedrohlich dunkel grau. In der Ferne sahen wir Blitze, aber noch fühlten wir uns weit entfernt von dem Sturm. Aber dann nahm unsere Straße eine Linkskurve und wir fuhren direkt auf den Sturm zu. Mir wurde ganz komisch und meine Sorge wurde größer als die Strommaßten, die die Straße bisher begleiteten, aufhörten. Nun waren wir der höchste Punkt auf der Straße und weit und breit um uns alles flach. Die dunkelgrauen Wolken kamen näher und somit auch die Blitze. Es war nicht mehr weit bis zu unserem Zielpunkt. Aber dennoch habe ich Fabian das erste Mal auf dieser Reise darum gebeten schneller zu fahren.

Erst am Zielpunkt angekommen war ich dann etwas erleichtert als ich einen Fahnenmaßt gesehen habe, der nun der höchste Punkt auf unserer Insel ist.

Unser Übernachtungsort war genau auf dem Salzsee, besser gesagt auf einer Insel von dem Salzsee. Der Sturm war hier noch nicht angekommen, aber er kündigte sich deutlich mit Wind und Blitzen an. Und dann fegte er über uns. Mit Regen, Hagel, Wind, Donner und Blitzen. Und wir dem Sturm auf der Insel ausgeliefert. Zum Glück waren wir nicht die einzigen auf der Insel, Aurélien und Isabell waren schon vor uns da. Das beruhigte mich ein wenig. Natürlich passierte nichts, alles war gut aber dennoch wirkte die Situation sehr bedrohlich für mich. Nachdem uns der Sturm verlassen hatte, wurden wir mit einem abgefahrenen Sonnenuntergang belohnt.

Am nächsten Morgen durften wir den Salzsee als eine riesengroße Spiegelfläche wahrnehmen. Unbeschreiblich.


Letze Nacht in Argentinien

Unsere Reise durch Argentinien geht nun langsam zu Ende und wir legen hier die letzten Kilometer zurück.

Die letzte Nacht in Argentinien auf dem Weg zum Paso Sico bescherte uns Regen. Wir kämpften uns durch die etlichen Schlammpfützen und einmal haben wir kurz geglaubt mit dem Tornado stecken geblieben zu sein, aber er fuhr uns dann doch ohne Probleme aus dem Schlamassel heraus. Die ganze Fahrt über wurden wir vom Regen begleitet und es wollte einfach nicht aufhören. Und das obwohl wir gerade auf dem Weg in die trockenste Wüste der Welt sind. Und plötzlich war dann kein Durchkommen mehr möglich. Ein Argentinier stand neben der Straße auf einer Kuppe und machte durch Winken auf sich aufmerksam. Wir stiegen aus, um zu schauen was denn los sei und dann haben wir das Problem selber gesehen, das Wasser, welches vom Regen weiter oben am Berg kam, hatte sich quer über die Straße einen Graben geformt. Zusätzlich vor und hinter dem Graben jede Menge Schlamm, dieser war so tief, dass kein durchkommen möglich war. Wir parkten unsere Fahrzeuge am Straßenrand und machten es uns auf 4000m gemütlich. Es war klar, heute kommen wir hier nicht mehr durch.


Gerade nachdem wir mit dem Essen fertig waren, sahen wir Scheinwerfer auf der anderen Seite des Grabens. Fabian und Aurélien sind raus, um zu signalisieren, dass man nicht durchkommt. All unseren Erwartungen entgegen, waren wir völlig baff, als wir realisierten, dass es ein Bagger ist. Das schwere Gerät zog die gesamte Straße um 22:00 Uhr bei immer anhaltendem Regen wieder gerade.

Kurze Zeit später haben wir beschlossen, noch 10km in das nächste Dorf zu fahren, da der Baggerfahrer es uns empfahl. Es sollte noch die ganze Nacht regnen und somit könnte es wieder eine solche Schlammlawine geben. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und fuhren langsam in das Dorf. Das erstaunliche war, keine 5km weiter war die Erde trocken. Sand und Erde formten auf der Straße den Weg als ob es hier seit Tagen nicht geregnet hätte. Verrückt, gerade noch wegen Überflutung der Straße stehen geblieben und keine 5km weiter, trocken wie in einer Wüste.

Das kleine Dorf, war wirklich sehr klein. Wir stellten unsere Fahrzeuge an einem Fußballplatz ab und gingen schlafen.

Schon Wahnsinn – wer spielt schon auf 3800m höhe Fußball?!

Am nächsten Morgen wurden wir von der Sonne begrüßt und unser Tornado sprang auch auf dieser Höhe ohne weitere Probleme an. Wir fuhren zur Grenze und reisten nun endgültig aus Argentinien aus.

Danke Argentinien – wir kommen bestimmt noch mal wieder.

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