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  • AutorenbildKaro

Península Valdes - Eine Welt für sich.

Wie im letzten Blogbeitrag erläutert bietet Valdes eine Vielfalt an Tieren.

Kurz vor dem offiziellen Nationalpark haben wir beschlossen eine Nacht an der Küste zu verbringen, da das Campen offiziell nur im Ort Puerto Pyramides erlaubt ist. Und das war eine sehr gute Entscheidungen!

Zwar haben wir eine Schotterstraße wie ein Waschbrett in Anspruch nehmen müssen, aber es hat sich alle mal gelohnt. Kaum an dem einsamen Stellplatz angekommen, haben wir schon von weitem Flossen aus dem Meer sehen können. Mal winkten sie, mal platschten sie, mal kamen sie mit der Schnauze hoch und mal spritzten sie mit dem Wasser und das keine 20 Meter entfernt. Die Wale waren zum greifen nah! Wir konnten es nicht fassen. Wir waren schon von den drei Walen in San Antonio Este baff und nun egal wohin man schaut man sieht sie. Wir konnten sie nicht zählen, aber es war wunderschön. Ja schon wieder magisch und dann kommt man sich wieder so klein neben diesem riesen Wal vor. Und wir kriegen so ein Naturspektakel geboten - traumhaft!

Ach und das Rätsel um die Steinbrocken hat sich gelöst, aus der Nähe konnte man nun erkennen das es Muscheln sind, die sich da angesetzt haben.

Was auch ganz interessant zu beobachten war, dass die Möven die Gelegenheit nutzten sich an den Muscheln zu bedienen, wenn der Wal kurz an die Meeres Oberfläche kam.

Die Wale waren den ganzen Abend, die Nacht und auch noch am nächsten Morgen da. Morgens beim Frühstück und auch später beim duschen Wale beobachten ist schon was besonderes.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Fabians Trauzeugen Jendrik, der mir dabei geholfen hat, das passende Fernglas für Fabian auszusuchen - wir haben es quasi Täglich in Nutzung!

Nach dem wir uns dann zurecht gemacht haben, sind wir weiter auf der „Waschbrett“-Straße in den Nationalpark gefahren. Eintritt pro Person 22€, was total okay ist.


Kurzer Stopp beim Touristen informationspunkt, dort haben wir feststellen müssen, dass wir zur besten Zeit da sind. So ziemlich alle sehenswerte Tiere lauern zwischen September und Januar auf der Insel.

Und das wir tatsächlich neben so einem Wal ziemlich klein sind.


Wie unsere Freunde aus Polen uns im voraus berichtet haben, darf man offiziell nur im Ort Puerto Pyramides Campen/Übernachten. Also war unser erstes Ziel: Schlafplatz suchen und am nächsten morgen die Insel erkunden.

Puerto Pyramides ist ein sehr schöner aber auch überschaubarer Ort mit 400 Einwohnern.

Ein paar Hotels, Lokale und Schiffsfahrts Anbieter zu den Walen.


Die Insel Valdes

Einen Schlafplatz haben wir auf einem Campingplatz gefunden, der offiziell geschlossen ist aber das ganze Jahr über auf steht.

Als wir es uns gemütlich gemacht haben, ist Fabian aufgefallen, dass sich doch schon einige Schrauben am Bulli gelöst haben, die Schotter-Piste hatte es echt in sich.

Und während ich gemütlich Nachos mit lecker selbst gemachter Guackamole aß und ein kühles Bier genoss, schraubte Fabian wieder alle losen Schrauben fest. Ich hab ihm natürlich was von den Nachos und dem Bier abgegeben.


Der nächste Morgen brach an und unsere Insel Tour begann. Auf einer ca. 300 km langen, teilweise Waschbrett-Schotter-Piste und teilweise normaler Schotter-Piste konnten wir so um die ganze Insel fahren.

Erster Anhaltspunkt Punta Norte - dort kann man Seelöwen, Seeelefanten und bei ganz viel Glück Orkas sehen. Auf dem Weg dorthin haben wir auf unserer Karte einen Hinweis und Weg zu Pinguinen entdeckt, also kurzer Zwischenstopp bei den Pinguinen.

Dachten wir so, tatsächlich haben wir es geschafft uns auf dieser Insel, die mehr oder weniger zwei Straßen hat und selbst diese ergeben einen Rundweg, zu verfahren.

Und auf einmal standen wir da wo die Straße endete und wir mitten im nirgendwo waren.

Okay umdrehen und Pinguine suchen. Aber vorher die GoPro außen befestigen und ein bisschen Filmen.

Herausgestellt hat sich, dass die Pinguin Tour eine geführte Tour war und da wir noch nach Punto Tombo wollen, dort Nisten die Magellan Pinguine, haben wir uns entschieden weiter nach Punta Norte zu fahren.

Es kam wie es kommen musste, da normaler weise ich Beifahrer bin, bin ich für Kamera, GoPro und Co zuständig. Diesmal wollte ich aber auch ganz gerne die Schotter-Piste erleben, dafür musste Fabian meinen Job als Beifahrer übernehmen.

Kurz vorm Ziel - habe ich bemerkt das die GoPro nicht mehr am Bulli ist.

Also noch mal umdrehen und Weg abfahren. Zum Glück lag sie da unversehrt und heile. Gott sei dank nicht überfahren worden. Wäre auch schwierig gewesen, da auf dem Weg kaum Autos fahren - warum bloß?

Natürlich hätte mir das genauso passieren können - aber eher unwahrscheinlich.


Dort dann angekommen haben wir jede Menge schlafende Seelöwen gesehen. Leider waren wir etwas zu spät, ein Schild zeigte das bei der letzten Flut um 9 Uhr morgens 3 Orkas gesehen wurden.

Mist, aber da die Flut ca. alle 12 Stunden kommt, wollten wir auf den Hinweis von unseren polnischen Freunden hören und uns die Orkas nachmittags in Punto Cantor anschauen. Die haben nämlich vor ein paar Tagen genau dort welche gesehen.

Okay also weiter gehts, auf dem Weg dorthin, zwar kein Hinweis auf der Karte aber ein Schild auf der Straße: Pinguine - wir wagen einen zweiten Versuch!

Und tatsächlich, so schöne, süße, knuffige Watschel-Pinguine, die das Herz zum schmelzen bringen.

Überhaupt nicht menschenscheu und auch ziemlich nah. Wobei wir feststellen mussten, dass die kleinsten Pinguine der Welt, gar nicht so klein sind.

Herrlich wie schön sie sind, und laut Infotafel sind es Weibchen die auf ihre Männchen warten. Die Weibchen sind immer etwas früher da. Wir konnten einen Moment mit den Pinguinen für uns genießen, bis der nächste Reise Bus ankam und eine Touristen Horde die Fläche stürmte. Und selbst dann sind die Pinguine ungestört und tiefen entspannt auf ihren Plätzen geblieben.

Da uns das mit den Touristen zu viel wurde, sind wir dann auch weiter gefahren.


In Punta Cantor angekommen haben wir festgestellt das wir doch noch jede Menge Zeit bis zu der nächsten Flut haben.

Kurzer Lage Check: auch wenn es sich grausam anhört, „Das Abendessen ist angerichtet“

Die Seelöwen und die See Elefanten liegen am Strand.

Einzigartig ist es, dass sich die Orkas hier an dieser Bucht mit der Flut an die Küste spülen lassen, um sich dann einen Seelöwen oder einen Seeelefanten zu schnappen.

Ach und Wale fressen sie auch. Und da ich mich in die Wale verliebt habe, gefällt mir dieser Gedanke nicht. Aber so ist nun mal die Natur. Eigentlich fressen Orkas fast alles was nach Fisch aussieht, oder so schmeckt.

Um die Zeit zu überbrücken, haben wir uns was gekocht und dann noch kurz für ein Schläfchen hingelegt.


Gestärkt, ausgeruht und warm angezogen sind wir dann zum Aussichtspunkt. Es war ca. 17:30 und einige Fotografen haben bereits Position eingenommen.

Zum Glück hatte bis dahin noch keiner einen Orka gesichtet also haben wir noch Hoffnung.

Da saßen wir dann und warteten, Fabian hat in der Zwischenzeit einen Fotografen aus Mendoza kennen gelernt, der uns wärmstens Weinkeller in der Region empfohlen hat. Zudem war er selbst zum Fotografieren schon 8 mal auf dem Aconcagua - Fabian hat sich gleich die Telefonnummer aufgeschrieben. Sobald Fabian Informationen benötigt, ist er gerne behilflich.

Zudem hatten die Fotografen ziemlich beneidenswerte Jacken an, im Prinzip fast ein Schlafsack oder man könnte es auch Zelt nennen, wasserdicht von außen und von innen warmes kuscheliges flies. Zwar beneidenswert aber wir hatten warmen Tee aus der Kanne um uns warm zu halten. An dem Tag wollte sich die Sonne nicht mehr blicken lassen und der Wind hat sich auch von seiner stärksten Seite gezeigt.

Und da warteten wir immer noch, nun ohne Tee und auch schon fast ohne Licht. Es wurde dunkel und der Park machte zu, da war es kurz vor 20:00 Uhr.


Ach schade, keinen Orka gesehen, aber morgen ist ja auch noch ein Tag.

Am nächsten morgen waren tatsächlich schon andere vor uns da zum Orkas beobachten. Ein Pärchen, welches gestern auch da war.

Um 8:00 haben wir uns hingesetzt und um 11:00 sind wir weiter gefahren, leider ohne einen Orka gesehen zu haben. Dafür haben wir beobachten können wie sich zwei Seeelefanten gestritten haben. Erst werden Motor ähnliche Geräusche abgegeben und dann auf einander eingehackt. Der Kampf ging so aus, dass der Seeelefant, der dabei war zu verlieren, sich von einer Welle hat wegtreiben lassen. Sehr geschickt.

Das war auf jeden Fall ein sehr spannendes Erlebnis.

Nun gut dann fahren wir den Rest der Insel ab. Der letzte Punkt der Insel erwies sich als geschlossen. Also fuhren wir wieder zurück nach Puerto Pyramides.

Als wir schon dachten, dass die Tiere Tour schon vorbei sei, zeigten sich auf der Straße Schafe, Lamas, wilde Pferde, Nandus und viele weitere kleine Vögel. Ein Lämmchen hat sich bei der Straßen Überquerung verlaufen und stand direkt am Bulli.

Landschaftlich hat sich später auch noch ein pinker Salzsee offenbart.

Man hat sowas ja schon oft auf Bildern oder in Filmen gesehen aber direkt da zu sein, das Pink zu sehen ist irgendwie etwas, was der Kopf nicht verarbeitet, Wasser ist doch blau. Schuld daran sind kleine Tierchen die das Wasser pink machen.

Es fehlten nur noch die Flamingos, aber die warten bestimmt in Bolivien auf uns.

Die letzte Nacht auf der Insel haben wir dann nochmal an einer wunderschönen Küste verbracht. Übrigens unsere Stellplätze und andere Informationen finden wir über die App iOverlander.

Die Insel begrüßte uns mit einem wunderschönen Walspektakel so verabschiedete sie und auch. Schon wieder Wale - und die sind einfach da, man muss nicht auf sie warten.


Wir haben nun auch einen Wal im Bulli, haben bloß noch keinen Namen. Fabian meint es ist eine Sie. Irgendeine Idee?

Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass ich es nicht schlimm finde keinen Orka gesehen zu haben.

Wenn ein Orka mich dann mal sehen will, wird er sich schon zeigen :P


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