Wir sind angekommen! Die Reise bis zum Bulli hat 48 Stunden gedauert.
Angefangen mit dem Flug von Frankfurt nach Buenos Aires. Myliu haben wir knapp zwei Stunden vor Abflug beim Hunde Check-in von der Lufthansa abgegeben.
Der Flug selbst war okay. Dadurch, dass wir nachts geflogen sind, konnten wir ganz gut schlafen.
Um 6:40 sind wir in Buenos Aires gelandet. Myliu haben wir beim Sondergepäck sofort bekommen. Da mussten wir sogar auf unseren Rucksack länger warten.
Myliu wurde natürlich dann immer unruhiger.
Beim verlassen des Flughafens mussten wir durch den "Wir haben was zu verzollen"-Durchgang um Myliu anzumelden. Leider aber war keiner da und Myliu wurde immer unruhiger und quengeliger. Was vollkommen nachvollziehbar war. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam dann doch eine Dame, kopierte sich den EU Heimtierausweis und Mylius Gesundheitszeugnis und ließ uns durch.
Yeeeeeiii endlich raus aus der Box! Draußen am Flughafen während Myliu seine Freiheit noch genoss haben wir uns erstmal warm angezogen - 10 Grad - Gut, dass die warmen Klamotten alle im Bulli sind.
Nachdem wir uns sortiert haben, wollten wir dann mal ein Taxi ausfindig machen, aber in dem Moment hatte das Taxi schon uns gefunden. Ein freundlicher Taxifahrer hat uns angesprochen und gefragt wo wir denn hin wollen.
Eigentlich, so haben wir das hier gelernt, darf der Hund in kein Taxi. Warum auch immer...
Unser Taxifahrer wollte uns aber umbedingt helfen- er sagte, weil sein Sohn, der in Berlin lebt auch ein Hund hat.
Die Hundebox haben wir dann mit quetschen und schieben im Kofferraum verstaut und sind los.
Der Stadtverkehr in Buenos Aires ist schrecklich.
Unser Taxifahrer war sehr nett und erzählte uns ganz viel und irgendwie sind meine Spanisch Kenntnisse dann auch aufgetaucht. Er bat uns, falls einer fragt zu sagen, dass uns Freunde zum Flughafen gefahren haben.
Am Hafen angekommen, haben wir erstmal die Hundebox in einem Gepäckraum abgestellt und uns Tickets für die Fähre gekauft. Die Fähre ging um 16:00 Uhr, wir hatten es grade mal 10 Uhr also noch jede Menge Zeit.
Da wir in der Zwischenzeit schon ziemlich hungrig waren sind wir dann los in die Stadt um was zu essen. Leider war das ein Misserfolg, keiner hat uns mit Hund rein gelassen. Da es draußen auch nicht unbedingt gemütlich war, haben wir uns entschieden was im Supermarkt zu kaufen und zurück zum Hafen zu gehen.
Im Hafen selbst haben wir dann die Hundebox wieder geholt und und es uns gemütlich gemacht. Selbst Myliu ist dann zum schlafen noch mal in die Box gegangen - da waren wir Baff. Wir haben eher erwartet das Myliu die Box nie wieder sehen will.
Für die Fährüberfahrt musste Myliu leider noch mal in die Box. Diesmal nur 3 Stunden und wir konnten sehen wo er ist.
In Montevideo angekommen waren wir schon ziemlich übermüdet und K.O., jedoch mussten wir noch unser Hostel finden. Blöderweise sind irgendwie zwei Räder von der Hundebox kaputt gegangen so das wir die Box umständlich hinter uns her ziehen mussten.
Natürlich haben wir unser Hostel nicht gleich beim ersten Mal gefunden. Das macht Spaß im dunklen, übermüdet, überladen und hungrig sich zu verlaufen.
Irgendwie haben wir es dann doch endlich geschafft. Ich bin quasi tot ins Bett gefallen und Fabian ist noch zum Supermarkt und hat was zu Essen geholt.
Und auch hier hat uns Myliu total erstaunt, er hat sich zum schlafen wieder in seine Box gelegt! Schön das Myliu mit der Box dann doch Sicherheit verbindet.
Am nächsten Morgen war ich bereits schon um 5 Uhr Morgens wach. Irgendwie ist dann doch ein leichter Jetlag zu spüren. Blöd, dass die Behörden alle erst ab 9 Uhr aufmachen.
Nach dem Frühstück haben wir dann unseren Bürokratie Staffel-Lauf gestartet.
Angefangen mit der Immigrationsbehörde bis hin zum Zoll.
Da Fabian der Fahrzeughalter ist musste er alleine los. Mit Hund durfte ich dann jedesmal draußen warten. Alles klappte wie am Schnürchen. Eine Behörde nach der Anderen kein Problem, bis wir in den Hafen mussten.
In Montevideo haben wir im Prinzip bei jeder Behörde gleich jemanden kennen gelernt, die auch ihr Fahrzeug abholen wollten. Somit wurde unsere Truppe, die den Behörden Kram erledigten, auch immer größer. Und auch als wir in den Hafen rein liefen, sahen wir wohl wie eine Touristengruppe aus, manche mit Rollkoffern, manche mit Kindern und wir mit Rucksäcken und Hund. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Hafen Security uns zurück gepfiffen hat.
Unser Glück im Unglück war, dass unser Lagerplatz vom Bulli ziemlich nah am Eingang war, somit durfte Fabian wieder rein. Die anderen aber nicht. Und da standen wir dann. Ich wartete auf Fabian und die anderen versuchten irgendwie in den Hafen zu kommen.
Es vergingen Stunden, Fabian war noch drin und die anderen noch draußen. Irgendwann haben die anderen dann doch eine Zutrittsgenehmigung bekommen aber nur die Fahrer. Mit Besucherausweis und alles ganz offiziell.
Seltsam - Fabian durfte so rein aber ich wollte es nicht weiter hinterfragen.
Die Frauen und Kinder die auf Ihre Männer warteten sind dann irgendwann beim Zoll rein gegangen da es Draußen immer ungemütlicher wurde. Da mich aber mit Hund keiner in eine Behörde ließ, dachte ich, wir bewegen uns etwas und gehen am Hafenzaun und Zollgebäude spazieren.
Und was passierte dann? - Natürlich in dem Moment wo ich die Hafentore verlassen habe, kommt Fabian mit dem Bulli raus gefahren und fängt an mich zu suchen :D
Wir haben uns gefunden und waren unglaublich froh und glücklich endlich wieder im Bulli zu sitzen. Ich musste zwar erst auftauen um mich richtig freuen zu können, die Freude war unbeschreiblich groß. Myliu hat sich auch sofort vor der Heizung zusammengerollt und ist direkt tief und fest eingeschlafen.
Ein kurzer Blick auf die Uhr - noch deutsche Zeit - 22:00 Uhr.
Genau vor 48 Stunden ist unser Flieger aus Frankfurt los geflogen.
So nun noch schnell die Box aus dem Hostel holen und es kann dann los gehen!
Durch unsere neu gewonnen Bekanntschaften haben wir erfahren das es eine Art Campingplatz für Off-Road Reisende gibt. Das haben wir als unseren nächsten Treffpunkt ausgemacht.
Paraiso Suizo - Schweizer Paradies von super freundlichen Schweizern betrieben.
Eigentlich ganz witzig, da die letzten Sommerurlaube auch immer in der Schweiz angefangen haben.
Im Camp angekommen haben wir uns mit unserem Bulli ganz schön klein gefühlt. Hier stehen unglaublich viele Reisemobile rum vom Pkw bis zu einem 3-Achsigen LKW.
Dieses Camp hier wird auch als Abstellplatz ganz gerne genommen. In Uruguay bekommt man eine Fahrerlaubnis für ein Jahr. Das lockt viele Abenteuerreisende die mal eine Pause einlegen wollen.
Das Camp ist optimal um sich für seine Reise vorzubereiten, alles zu sortieren und auch alle Wasservorräte aufzufüllen.
So nun sind wir sortiert und startklar für die nächsten Abenteuer!
Plan ist Uruguay in den nächsten 4 Tagen zu verlassen und nach Argentinien einzureisen.
Spannend bleibt noch die Frage wie wir unsere Hundebox auf dem Postweg nach Ecuador kriegen. Einen Kontakt haben wir da schon.
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